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TANNENBERG & GRUNWALD                (Ostpreussen)

Der kleine Ort Tannenberg im ehemaligen Ostpreussen ist heute in Deutschland vielen Menschen immer noch ein Begriff: Im 1. Weltkrieg gelang unter der Führung des späteren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg ein damals als historisch gewerteter Sieg über die Russen und deren Vertreibung aus Ostpreussen im Jahr 1914. Als Erinnerung an diesen Sieg wurde 1927 westlich der nahen Stadt Hohenstein (Olsztynek) damals eine kranzartige Steinanlage erbaut, in der 1934 auch von Hindenburg und seine Frau ihre letzte Ruhestätte fanden. 1945 wurde das “Reichsehrenmal” von der Deutschen Wehrmacht gesprengt, der Leichnam Hindenburgs westwärts ins Reich transportiert. Man hatte zu grosse Angst, dass dieser von der bereits heranrückenden Roten Armee geschändet und in Moskau zur Schau gestellt würde. Zurück blieben damals die riesigen Überreste der Anlage und die über 20 Leichname der Unbekannten Soldaten bzw. von russischen Gefallenenen, denen man dort die letzte Ehre erwies.

Eine Erinnerungstafel erinnert heute an das einst so grosse Ehrenmal bei Hohenstein.
Nowadays the board above reminds of the once massive memorial.

Diese von mir erstellte Skizze zeigt den Weg an die Ruine des Tannenberg-Denkmals. Wer von der Landstrasse Nr. 7 von Hohenstein (Olsztynek) in Richtung Osterode (Ostróda) fährt, kommt nach ca. 500 Metern an der Ulica Parkowa vorbei. Diese zweigt links nach Süden ab und biegt in einem Wäldchen nach rechts ab. Dort befinden sich auch die Gräber der Unbekannten Soldaten - wo vorher das (abgerissene) Ehrenmal mit dem Löwen von Hindenburgs Masurischem Regiment stand.  Links beginnt der in dem Bild gestrichelte (und befahrbare) Waldweg bis zur Informationstafel (oben links im Bild). ACHTUNG: Das Mahnmal ist vollkommen zerstört - siehe Fotos unten vom August 2010!
The way to the Tannenberg memorial leads from the National Route No. 7 (Olsztynek to Ostróda) via Ulica Parkowa to the information board. ATTENTION: The memorial is fully destroyed - see photos below from August 2010!

Auf dieser Brücke fuhr einst eine kleine Eisenbahn, die damals den Bahnhof von Hohenstein mit dem Tannenberg-Denkmal verband. In unmittelbarer Nähe befand sich damals das Restaurant Tannenberg-Krug.
Via this bridge once a little railway circulated between Hohenstein´s train station  and the Tannenberg Memorial. Very close by was the restaurant “Tannenberg Krug” (english: Tannenberg Jar) then.

Hier wächst nur noch Gras. In der Bildmitte befindet sich in etwa das Zentrum des Tannenberg-Denkmals, die erste kleinere Baumreihe befindet sich dort, wo einst die grossen Türme standen.
Only gras grows here now. In the middle of the picture, the center of the Tannenberg Memorial is roughly located. Where the first row of trees is, once the big towers stood.

Dies ist die dem Hof abgewandte Innenseite eines der kleineren Rundbögen neben den Haupttürmen (siehe schwarz - weiss Foto weiter oben).
This is one of the small arcs which were opposite the inner coutyard and that were located next to the main towers (see black and white photo further up).

Das deutsche Tannenberg-Denkmal wäre wahrscheinlich nicht entstanden, wenn sich im Jahre 1410 nicht eine andere bedeutsame Schlacht beim nahe gelegene Ort Grünfelde (polnisch: GRUNWALD) zugetragen hätte. Der Name GRUNWALD ist  in Polen das Synonym für den Sieg eines polnisch-litauischen Heeres über deutsche Expansionsgelüste in Richtung Osten. Am 15. Juli 1410 kam es an dieser Stelle zu der alles entscheidenden Schlacht um die Vorherrschaft im ehemaligen Land der Prussen und dem angrenzenden Baltikum. Das vereinte polnisch-litauische Heer um den Polenkönig Wladislaw II. schlug zwischen den Orten Grünfelde und Tannenberg das Heer des Deutschen Ordens so vernichtend, dass dieser sich nie wieder davon erholte. Hochmeister Ulrich von Jungingen und 200 Ordensritter fielen in der Schlacht. Das Ordensheer wurde aufgerieben und die Sieger erbeuteten alle 51 Banner und brachten sie in den Dom von Krakau. König Wladislaw eroberte danach noch einige Ordensburgen. Jedoch gelang es im Frieden von Thorn den Fortbestand des Deutschen Ordensstaates zu sichern.

Die Bezahlung seiner Söldner und das Lösegeld für die Gefangenen trieb den Orden in den Ruin. Seine Vorherschaft im Osten war somit dauerhaft gebrochen. Aus diesem Grund lässt sich auch verstehen, welche grosse Bedeutung in Polen dieser Schlacht beigemessen wird.

Durch den Bau des oben gezeigten Tannenberg-Denkmals versuchte die deutsche Reichsregierung die “Schmach von Grunwald” durch den Sieg über die Russen 1914 auszumerzen.

Seit 1960 erinnert eine polnische Siegessäule an den Sieg über den Deutschen Orden in Grunwald / Tannenberg. Vorne befindet sich das von den Deutschen während des 2. Weltkrieges in Krakau gesprengte polnische Grunwald-Denkmal.
Since 1960 a Polish memorial commemorates the victory over the Teutonic Order at Grunwald. In the foreground stands the Grunwald Memorial from Cracow, which was destroyed by the Germans during WW2.

Die vom Deutschen Orden 1411 nach der Schlacht erbaute Kapelle zum Gedenken an die gefallenen Mitstreiter wurde im Laufe der Jahrhunderte zerstört und mittlerweile wieder befestigt. Man vermutet, dass an dieser Stelle der Hochmeister fiel.
This chapel was built by the Teutonic Order in 1411 after the battle, and was a memorial for the fallen soldiers of the order. Destroyed, as the centuries passed by, it has now been refurbished. One assumes that the grandmaster fell at this spot.

Die polnische Inschrift erklärt, dass an dieser Stelle Ulrich von Jungingen als Hochmeister des Deutschen Ordens fiel. Sicher ist man sich jedoch nicht, da eher die oben gezeigte Kapelle als dieser Ort gilt.
The Polish text explains that on this spot Ulrich von Jungingen, the grandmaster of the Teutonic Order fell. However one is not sure about this as the chapel shown above is more likely the spot.

Die kaum identifizierbaren Reste des ehemaligen “Jungingensteins” Eine polnische Tafel erklärt, dass dies einst das deutsche Jungingen-Denkmal war. Da er “auf dem Gesicht” liegt, ist die deutsche Inschrift nicht lesbar.
These are the hardly identifiable remains of the “Stone of Jungingen”. The Polish stone board explains, that this was once the German memorial for Ulrich von Jungingen. As stone lies “on its face”, the German text is not longer visible.

Ulrich von Jungingen - der Hochmeister des Deutschen Orden - lebt! Zumindest bei den jährlich wiederkehrenden Ritterspielen im ostpreussischen Tannenberg / dem masurischen Grunwald.
Ulrich von Jungingen - Grandmaster of the Teutonic Order - is still alive! At least during the annual knight games in the East Prussian Tannenberg / Masovian Grunwald.

Amateur-Ritter aus Polen, Litauen und Deutschland stellen heute in einem vereinten Europa die Kampfhandlungen vor 600 Jahren nach!
Amateur knights from Poland, Lithuania and Germany replay the 600 year old battle - in a now united Europe!

Auch Tannenberg bzw. Grunwald gehören seit dem Verlust Ostpreussens zu Polen. Die polnische Anlage ist vom (ausländischen) Tourismus weitgehend verschont und liegt unweit von Allenstein (Olsztyn) bzw. Hohenstein (Olsztynek) in landschaftlich schöner Lage. Bei den Besuchern sehr populär sind die jährlich aufgeführten Ritterschlachten am Jahrestag des Kampfes von 1410.

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